Häuser des Jugendrechts – Chancen, Risiken und (Neben)wirkungen aus Perspektive der Jugendhilfe | 08.12.2021
Häuser des Jugendrechts haben Konjunktur. Gerade in Nordrhein-Westfalen wurden sie in den letzten Jahren in mehreren Kommunen eingerichtet, weitere sind geplant. In der Politik gelten sie als erfolgreich, auch wenn dazu bislang keine aussagekräftigen wissenschaftlichen Erkenntnisse vorliegen. Es wird postuliert, dass eine engere Zusammenarbeit der zumeist beteiligten Akteure von der Jugendhilfe im Strafverfahren, Polizei und Staatsanwaltschaft unter einem Dach (oder auch virtuell) positive Effekte hat, vor allem bei den sogenannten „Intensivtäter*innen“. Doch gilt dies aus der Sicht der Jugendhilfe im Strafverfahren uneingeschränkt?
Diese und weitere Fragen wollen wir im Rahmen der Fachtagung „Häuser des Jugendrechts – Chancen, Risiken und (Neben)wirkungen aus Perspektive der Jugendhilfe“, zu der wir Sie herzlich einladen, diskutieren. Im Fokus steht dabei die Perspektive der Jugendhilfe im Strafverfahren:
Wie kann im Rahmen solcher Häuser des Jugendrechts professionell, d.h. unter Beachtung der jugendhilferechtlichen und -fachlichen Vorgaben gearbeitet werden? Welche Gestaltungsspielräume gibt es innerhalb der Häuser? Brauchen mehrfach auffällige junge Menschen tatsächlich in erster Linie mehr Kontrolle und schnellere Reaktionen?
Die Tagung möchte mit interessanten Vorträgen ausgewiesener Expert*innen und spannenden Workshops neue Impulse für die Praxis vermitteln und einen fachlichen Austausch anregen.
Programm:
Das detaillierte Tagungsprogramm und weitere Informationen finden Sie hier.
09.30 h Anreise/Stehkaffee
10.00 h Begrüßung
Prof.in Dr.in Nadine BALS/Prof.inDr.in Brigitta GOLDBERG
10.15 h Häuser des Jugendrechts in Deutschland – ein Überblick
Leon LOHRMANN/Dr. Markus SCHAERFF, beide Institut für Kriminalwissenschaften, WWU Münster
11.15 h Kaffeepause
11.30 h Professionelles Handeln im Kontext des Jugendstrafrechts
Matthias VOLLHASE, TU Dortmund
12.30 h Mittagspause
13.30 h Parallele Workshops mit integrierter Kaffeepause:
WS 1 (Hybrid): Zielgruppe mehrfach auffällige junge Menschen. Wer ist das? Und was brauchen sie wann von wem?
Jana MEIER, TU Berlin und Dr.in Diana WILLEMS, DJI; Lisa GAYK, Stadt Witten,
Prof.inDr.in Nadine BALS, Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW
WS 2 (Hybrid): Gestaltungsspielräume der JuHiS bei der Ausgestaltung des HdJR
Heike MOLS, Caritasverband Münster, Bernhard GLEITZ, ehem. Stadt Münster, Florian KÄPPEL, Stadt Dortmund
WS 3: Professionelles Handeln im Kontext des Jugendstrafrechts
Matthias VOLLHASE, TU Dortmund,
Prof.inDr.in Brigitta GOLDBERG, EvH Bochum,
Jutta MÖLLERS, LWL-Landesjugendamt
15.45 h Ein humoristischer, kabarettistischer Ausklang und Ausblick
Christoph TIEMANN, Schauspieler, Kabarettist, Autor und Hörfunk-Moderator
Ca. 16.00 h Ende der Veranstaltung
Anmeldung:
Für Ihre Anmeldung nutzen Sie bitte das Anmeldeformular und senden dieses per Mail an: kathrin.reiter@lwl.org
oder per Fax an 0251 591-3245
Fragen zur Organisation:
Kathrin Reiter, Tel.: 0251 591-5383, kathrin.reiter@lwl.org
Fragen zum Inhalt:
Jutta Möllers, Tel. 0251 591 4561, jutta.moellers@lwl.org