„Diese Jugend… war früher alles besser?“ – 29. Niedersächsischer Jugendgerichtstag der DVJJ 2025

19. September 2025

Datum der Veranstaltung:
19. September 2025

Veranstaltungsort:
Alter Landtag Oldenburg, Tappenbeckstraße 1, 26122 Oldenburg

Anmeldeschluss:
31/07/2025

Teilnahmegebühr:
20 Euro für DVJJ-Mitglieder | 25 Euro für Nicht-Mitglieder (für Mittagessen)

Veranstaltungsnummer:
V 25/26

Programm

10:00 UhrBegrüßung

10:15 UhrGrußworte
10:30 UhrVortrag 1: Jung, brutal, hoffnungslos!? – Aktuelle Erkenntnisse zur Jugendgewalt in Deutschland

Susann Prätor

Vorfälle brutaler Jugendgewalt sorgen medial immer wieder für Schlagzeilen und führen u.a. zu der Frage, wie hoch das Ausmaß der Jugendgewalt ist, wie sich diese im Zeitverlauf entwickelt hat, ob es eine Brutalisierung der Jugendgewalt gibt und welche Faktoren diese bedingen. Im Rahmen des Vortrages sollen basierend auf Hell- und Dunkelfeldbefunden aktuelle Erkenntnisse zur Jugendgewalt präsentiert werden.

11:15 UhrVortrag 2: Was folgt auf Delinquenz im Jugendalter? Zur Entwicklung jugendstrafrechtlicher Sanktionen und der unterschätzten Bedeutung der ambulanten sozialpädagogischen Angebote

Bernd Holthusen

Auf der Basis justizieller Statistiken und Auswertungen wird ein Überblick zu Einstellungen und Verurteilungen im Rahmen des Jugendstrafverfahrens gegeben. Dabei wird ein besonderer Blick auf die ambulanten sozialpädagogischen Angebote als sehr häufig verhängte Sanktion geworfen. Denn Qualität und Passung der ambulanten Angebote sind von zentraler Bedeutung für ein im Ergebnis erfolgreiches Jugendstrafverfahren sowohl für die Justiz im Sinne der Legalbewährung als auch für die Jugendhilfe im Sinne der Förderung der Entwicklung des jungen Menschen. Vertiefend werden empirische Ergebnisse der „Pilotstudie Ambulante sozialpädagogische Angebote für junge Straffällige“ referiert.

12:00 UhrMittagspause
13:30 UhrVortrag 3: Warum strafen wir? – Eine kurze Geschichte der Strafe

Dr. Lukas Cerny

Die Frage, warum Menschen auf gesellschaftlich unerwünschtes Verhalten mit Strafe reagieren, ist bis heute ungeklärt. Seit Jahrtausenden haben sich die großen Denker aller Epochen mit dieser grundlegenden Frage beschäftigt. Bis heute haben sie keine Antwort gefunden, die sich als der Wahrheit letzter Schluss erwiesen hätte.
Der Vortrag nähert sich der Thematik über eine historische Betrachtung, welche die „großen Linien“ in der Millionen Jahre dauernden Entwicklung von Gesellschaft, Strafe und Straftheorie beleuchtet. Ausgehend von dem sich so ergebenden Bild soll schließlich betrachtet werden, wie sich das Jugendstrafrecht in das gegenwärtige System des Strafrechts einfügt.

14:15 Uhr Vortrag 4: Neue Strategien gegen neue Probleme? Die Soziale Arbeit im kriminalpolitischen Feld

Prof. Dr. Norbert Pütter

Jedes verübte Delikt zeigt, wie begrenzt die Erfolge von Strafverfolgung und Polizeiarbeit sind. Während (andere) Interventionen gegenüber Erwachsenen grundsätzlich eher skeptisch betrachtet werden, richten sich viele Hoffnungen darauf, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene leichter positiv beeinflussen zu können. In einer Lebensphase, in der sich die Persönlichkeit noch ausbildet, scheinen die Chancen besonders hoch, statt (allein) mit strafenden mit den Mitteln der Beratung, Unterstützung und Hilfe nachhaltig auf einen rechtstreuen Lebenswandel hinzuwirken. Mittlerweile liegen vielfältige Erfahrungen über die Einbindung sozialer Ressourcen in kriminalpräventiv ausgerichtete Arrangements vor. Die Praxis zeigt nicht nur Probleme, die Beteiligten gleichberechtigt in Kooperationen einzubinden, sie zeigt auch, dass die Potenziale helfender Interventionen regelmäßig überschätzt werden.

15:00 Uhr Verabschiedung

Anreise

Mit dem ÖPNV vom Bahnhof zum Veranstaltungsort:

Linie 306 Universität (alle 15 min)
Einstieg: HBF Süd
Ausstieg: Haltestelle „Jade Hochschule“, zu Fuß gegenüber die Ratsherr-Schulze-Straße und Tappenbeckstraße bis zum Alten Landtag

Linie 308  BBS Wechloy (alle 15 min)
Einstieg: HBF Süd
Ausstieg: Haltestelle Marienstraße, zu Fuß schräg gegenüber die Ratsherr-Schulze-Straße und Tappenbeckstraße bis zum Alten Landtag

Für die Anreise mit PKW stehen nur sehr begrenzt Parkplätze zur Verfügung!

Gefördert durch das Niedersächsische Landesamt für Soziales, Jugend und Familie