Wie kann ein Ausstieg aus der Kriminalität gelingen? Wie wichtig sind hierbei Anerkennung und der Aufbau einer helfenden Beziehung? Der Hilfe- und Kontrollauftrag der Bewährungshilfe wurde in den letzten Jahren deutschlandweit oft nur unter dem Blickwinkel der Risikoorientierung diskutiert.
In vielen Bundesländern wurden entsprechende Konzepte entwickelt. Andere Ansätze für eine erfolgreiche Resozialisierung traten in den Hintergrund. Wenig Beachtung fanden bisher die Ergebnisse der Desistance-Forschung. Müssen sich Mitarbeiter*innen aus der Straffälligenhilfe zukünftig verstärkt nach den Bedürfnissen ihrer Klienten richten und sich mehr als bisher um die Unterstützung von individualisierten Ausstiegsprozessen bemühen?
Das Seminar vermittelt in zwei Tagen einen Überblick über wesentliche Erkenntnisse der „Desistance“-Forschung, wobei „Desistance“ den Ausstiegsprozess aus kriminellen Karrieren meint (vgl. u.a. Maruna 2001). Darüber hinaus werden Bezüge dieses Forschungsstrangs zum Risk-Need-Responsivity-Modell (u.a. Andrews & Bonta, 2010) und Good Lives Model (u.a. Ward, Mann, & Gannon, 2007; Ward & Gannon, 2006) hergestellt. Aus diesen Inhalten werden praktische Implikationen für die Straffälligenhilfe beleuchtet und gemeinsam überlegt, wie die wissenschaftlichen Erkenntnisse im beruflichen Alltag umgesetzt werden können.
Weitere Informationen finden Sie in der folgenden Ausschreibung.